FDP Wahlwerbespot – Europawahl 2014

FDP Wahlwerbespot – Europawahl 2014

FDP Wahlwerbespot

Im zweiten Teil der Reihe Analyse der Wahlwerbespots zur Europawahl schauen wir uns den FDP Wahlwerbespot an. Wie ist dieser aufgebaut und was will die FDP damit aussagen? Das klären wir in dieser kleinen Ananlyse.

Alexander Graf Lambsdorff, der Spitzenkandidat der FDP für das Europaparlament. Er ist neben Wolfgang Kubiki und Lindner einer der neuen Stars am Himmel der FDP. Sie wollen die Partei nach der herben Niederlage bei den letzten Bundestagswahlen wieder auf ein hohes Stimmenniveau ziehen. In diesem Kontext scheint es auch nicht verwunderlich, dass man eher mit der Person Graf Lambsdorff wirbt.

Die Analyse vom FDP Wahlwerbespot

Vielleicht aus Kosten- oder Zeitgründen ist der Wahlwerbespot daher in einem grauen Betonraum mit großem Fenster ins Grüne gedreht worden. Dort steht oder sitzt Alexander Graf Lambsdorf auf einem Hocker oder Bürostuhl an einem leeren Schreibtisch. Zuerst fällt auf, dass der Werbespot extrem oft geschnitten wurde. Das heißt, es gibt schnelle und heufige Perspektivwechsel, die einen etwas unruhig machen. Und das auch nicht ohne Grund, schließlich will man den Bürger mit seinen Themen wachürütteln. Zuerst sitz Graf Lambsdorff auf einem Hocker und schaut sich auf einem iPad einige Bilder seiner Vorfahren an. Es soll der Eindruck geweckt werden, dass er als Sohn aus gutbürgerlichem Hause Erfahrung und Wissen hat, das er in er Politik gut einsetzen kann. Im Hintergrund ist ein Piano zu hören, dass eine einfach Melodie spielt. Bei genauerem Hinhören ist es eine stark abgewandelte Form der EU-Hymne. Ein indirektes Signal: „JA zu Europa“.

Doch dann legt der FDP Spitzenkandidat erst richtig los. Am Tisch sitzend benennt er einige Erfolge, die die EU in den letzten Jahren und Jahrzehnten erreicht hat. Jedoch klingt diese eher nach eine Drohung, zum Beispiel:

Wollen Sie wieder Passkontrollen an unseren Grenze? (Zitat FDP Wahlwerbespot, 0:13 min)

Und als er dann nur etwa 7 Sekunden später sagt, dass er das nicht möchte, sitzt er schon wieder auf einem Stuhl. Und er geht nun über zur Kritik an Europa. Doch genau hier wandelt sich sein Auftreten erheblich und das nur durch ein einziges Wort.

Sein wir ehrlich. Nicht alles, was aus Brüssel kommt, ist toll. Das Glühbirnenverbot zum Beispiel. ich finds falsch, dass in Brüssel im Hinterzimmer asugekungelt wird….

Na bemerkt? Die Lösung ist das Wort „finds“. Denn dies macht den ganzen Satz so umgangsspachlich, dass ihn jeder nicht nur versteht, sondern auch den Menschen Alexander Graf Lambsdorff kennen lernt. Er zeigt sich als einer von uns, jemand der genau ist wie wir und auch umgangssprachlich redet. Passend dazu kommen immer wieder Close-Ups (Nahaufnahmen).

Nachdem im FDP Wahlwerbespot dann einige eigene Ideen und Ziele vorgestellt wurde, fasst Graf Lambsdorff die Kernpunkte noch einmal zusammen, damit jeder genau weiß, warum er die FDP wählen sollte.

Weniger Bürokratie. Mehr Wettbewerb. Solide Finanzen. Das braucht unser Europa

Da war es übrigens schon wieder. Klassische Kommunikationstricks, um deutliche Aussagen zu formulieren. Schlagworte und dazu noch UNSER Europa.
Etwas ironisch ist dagegen das Ende. Man sieht die Betonwand, leicht hellblau eingefärbt und in der Ecke das FDP-Logo. Jetzt fehlt nur noch das Datum der Wahl. Dazu erscheint ein digitales Feld mit dem Aufruf am 25. Mai die FDP zu wählen. Jedoch ist dieser Kasten in einem Rot-Lila-Farbton gehalten. Die Farbe der „Gegner“ von der Linkspartei.

An sich kann man aber sagen, dass der FDP Werbespot nicht schlecht ist. Man setzt klar auf die Person und im zweiten Teil des Werbespots auch auf Inhalte, nachdem das Interesse an der Person geweckt wurde. Jedoch steht noch in den Sternen, ob die Deutschen die FPD Wählen. Nach Zahlen vom ZDF Politikbaromenter hätte die FDP mit 4% zwar einige Sitze im Europaparlament, jedoch ist das nicht die Prozentzahl, die man sich erhoffen würde. Aber aber aber… noch ist alles offen.

FDP Wahlwerbespot

Wer den FDP Wahlwerbespot noch nicht gesehen hat, kann sich hier das YouTube Video anschauen:

Foto: © Jannis Baule